Die eigene Immobilienbewertung ist niemals objektiv und es besteht die große Gefahr der Überbewertung. Wer den Wert selbst berechnet, denkt an all die Ausgaben und die viele Zeit, die investiert wurde, und nimmt daher nahezu den Neupreis als Richtwert. Ein Haus verliert jedoch mit jedem Jahr an Wert. Je nach Lage und Ausstattung können es pro Jahr mehrere Prozent sein. Ohne einen Experten kann deshalb kein objektiver Verkaufswert festgelegt werden, was dazu führen kann, dass nur schwer ein Käufer für das Haus gefunden wird. Es sollte also immer ein Experte zurate gezogen werden, um eine objektive Bewertung der Immobilie vorzunehmen.

 

Um den Verkehrswert (der aktuell am Markt zu erzielende Preis) Ihrer Immobilie zu ermitteln, kommen verschiedene Verfahren der Immobilienbewertung zum Einsatz. Es fließen daher viele unterschiedliche Faktoren einer Immobilie in die Bewertung mit ein.

Eine Immobilie kann durch das Sachwertverfahren, das Vergleichswertverfahren und das Ertragswertverfahren bewertet werden. Beim Vergleichswertverfahren wird die Immobilie mit den Preisen von ähnlichen zum Verkauf stehenden Objekten verglichen. Das Sachwertverfahren hingegen stellt den Wert des Grundstücks und der Immobilie dem eines Neubaus unter Berücksichtigung von Ab- und Zuschlägen gegenüber. Beim Ertragswertverfahren wird berechnet, wie hoch der Ertrag zum Beispiel durch das Vermieten sein könnte.

 

Neben der Größe und der Ausstattung der Immobilie ist es vor allem das Grundstück (Lage, Form und Größe), das den Preis bei der Bewertung festsetzt. Eine gleich große Wohnung kostet in der Stadt deutlich mehr als im Dorf, ein gleichwertiges Haus ist im Burgenland viel günstiger als im Westen Österreichs. Daneben spielt auch das Alter der Immobilie eine wichtige Rolle. Nach circa 20 Jahren ist mit ersten Sanierungsmaßnahmen zu rechnen, wird das Haus nach der Sanierung verkauft, kann der Kaufpreis wieder angehoben werden. Auch der Energieausweis, dessen Ausstellung in Österreich seit 2012 Pflicht ist, hat Auswirkungen auf den Preis. Je besser die Werte und je energiesparsamer die Immobilie, umso höher ist der mögliche Verkaufserlös. Der Käufer kann Kosteneinsparungen beim Energieverbrauch erwarten. Passivhäuser haben einen deutlich höheren Wiederverkaufswert als mehrere Generationen alte Häuser.